Ärzte bei einer Operation
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© Monkey Business / fotolia.com
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Schlaflabor - Leistungen

Schwerpunkte des Schlaflabors sind:

Schlafbezogene Atmungsstörungen

  1. Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom
  2. Zentrales Schlafapnoe-Syndrom einschließlich Cheyne-Stokes-Atmung
  3. "komplexes" Schlafapnoe-Syndrom
  4. Zentrale alveoläre Hypoventilation und Adipositas assoziierte Hypoventilation
  5. Heimbeatmung bei eingeschränkter Atempumpe
  6. Periodische Beinbewegungen im Schlaf und Restless-Legs-Syndrom

Narkolepsie

Schlafstörungen bei internistischen Erkrankungen

  1. Herzerkrankungen wie Herzleistungsschwäche, Angina pectoris
  2. Chronisch obstruktive Lungenerkrankungen
  3. Schlafbezogener gastrooesophagialer Reflux

Ein- und Durchschlafstörungen

  1. Falsche Schlafhygiene
  2. Schlafmangel
  3. Störungen des Schlafrhythmus

Aktuell stehen zur ambulanten Diagnostik und Therapie 6 portable Monitoringsysteme zur Verfügung. Diese dienen zum einen zur Abklärung von Schlafstörungen, speziell Schlafapnoe-Syndrom, daneben zur Kontrolle der Beatmungstherapie, z.B. bei Patienten, die eine CPAP oder BIPAP-Therapie benötigen, bei Schlafapnoe-Syndrom oder kranker Atempumpe.

2006 wurden im Rahmen der Krankenhaussanierung die Schlaflaborräume modernisiert und vier neue dem neuesten Stand der Medizintechnik entsprechende Polysomnographiemessplätze angeschafft.

Wie soll man bei Vorliegen von chronischen Schlafstörungen vorgehen?

Bei Verdacht auf Vorliegen einer Schlafstörung sollte der Betroffene zunächst seinen Hausarzt aufsuchen, um herauszufinden, welche Art von Schlafstörung vorliegt, in wieweit eine weitere Diagnostik notwendig ist und welche Therapie einzuleiten ist.

Liegt sog. Schnarchen mit Tagesmüdigkeit vor, so wird der Hausarzt den Patienten bei einem Lungenfacharzt vorstellen. Dieser führt die notwendige ambulante Vordiagnostik durch.
Hierbei werden nachts die Atmung, der Sauerstoffgehalt und die Sauerstoffsättigung im Blut, die Herzfrequenz, die Körperlage und die Schnarchgeräusche aufgezeichnet. Der Lungenarzt entscheidet dann anhand der ambulanten Vordiagnostik, ob eine weiter abklärungs-bedürftige Schlafstörung vorliegt oder nicht.

Beim Vorliegen einer weiter abzuklärenden Schlafstörung wird der Patient im Schlaflabor angemeldet (Tel. 0 67 31 / 4 07-1 27).

Wie lange dauert der Krankenhausaufenthalt?

Der Aufenthalt im Krankenhaus für die weitere Abklärung und evtl. Therapie dauert in der Regel 2, selten 3 Nächte.
Zur Diagnostik sind in der Regel 1-2 Nächte ausreichend; falls nötig schließen sich 1-2 Nächte zur Einstellung auf eine Beatmungstherapie an.

Das Schlaflabor nimmt auch Menschen stationär auf, die unter einer Dauerbeatmung stehen, denen der Beatmungsdruck nicht mehr ausreicht oder die über massive Tagesmüdigkeit unter regelmäßiger Anwendung der CPAP- oder BIPAP-Therapie klagen. Hier erfolgt eine Neuanpassung des Beatmungsdruckes über eine Nacht mit anschließend ambulanten Kontrollen.

Wie läuft die Untersuchung im stationären Schlaflabor ab?

Nachts während des Schlafes werden bis zu 19 unterschiedliche Messwerte erhoben, auf einen Computer gespeichert und am nächsten Tag ausgewertet. Wir zeichnen u.a. die Hirnströme und Augenbewegungen auf sowie die Kaumuskelbewegungen. Damit erhalten wir ein vollständiges Profil der Schlafstadien.
Die Prüfung der Atmung erfolgt durch Atemflusssensoren über beiden Nasenlöchern und über dem Mund, durch Gurte, die Brust- und Bauchbewegungen messen, durch einen Sensor am Finger, der den Sauerstoffgehalt im Blut misst, sowie durch das Schnarchmikrophon. Zum Nachweis von „zuckenden“ Beinen oder Armen dienen zwei EMG-Ableitungen an den Unterschenkeln oder Armen.
Zusätzlich werden die Körperlage aufgezeichnet und die Herzaktionen abgeleitet. Bei Patienten mit Beatmungstherapie kann der Beatmungsdruck in Echtzeit kontrolliert und nach Bedarf entsprechend angepasst werden.

Zusätzliche Informationen zum Schlafverhalten erhalten wir durch die Videoaufzeichnung mit einer digitalen Infrarotkamera.

Am folgenden Tag erfolgt die Auswertung aller aufgezeichneten Messwerte am Computer. So kann präzise die Art der Schlafstörung festgestellt und die richtige Therapie (z.B. Beatmungstherapie) eingeleitet werden.


Die häufigsten Schlafstörungen

  1. Schnarchen und Tagesmüdigkeit ohne Atemaussetzer (schwere Schnarcher)
    Menschen, die sehr stark schnarchen, ohne dass eindeutig nächtliche Atemaussetzer beobachtet werden, sich morgens trotz ausreichender Schlafdauer müde fühlen und tagsüber ständig einschlafen, bedürfen der weiteren Abklärung im ambulanten und ggf. stationären Schlaflabor.

    Im Vorfeld sollte eine HNO-ärztliche Untersuchung durchgeführt werden, um Engen im Nasen-Rachenbereich festzustellen, die das Schnarchen begünstigen können.

  2. Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom
    Kennzeichen hierfür ist starkes explosionsartiges Schnarchen mit wiederkehrenden nächtlichen Atemstillständen, verbunden mit erheblicher Tagesmüdigkeit und z.T. massiver Einschlafneigung. Die Müdigkeit führt zu Schlafattacken, weshalb das Unfallrisiko viermal so hoch ist wie bei Gesunden. Der mit den nächtlichen Atemstillständen verbundene nächtliche Sauerstoffabfall führt zu einer massiven Minderversorgung des Körpers mit Sauerstoff. Folge können gehäufte Herzinfarkte und Schlaganfälle sein. Darüber hinaus begünstigen die Sauerstoffabfälle in der Nacht die Entstehung von Herzrhythmusstörungen und die Aufhebung der täglichen Blutdruckrhythmik. Normalerweise fällt der Blutdruck in den frühen Morgenstunden, d.h. zwischen 0:00 und 6:00 Uhr deutlich gegenüber tagsüber ab. Speziell bei Menschen mit Schlafapnoe-Syndrom fehlt diese nächtliche Absenkung oder es kommt sogar im Gegenteil zu - vor allem nachts – hohen Blutdruckwerten. Insgesamt lässt sich der Blutdruck sehr schlecht einstellen, selbst unter der Therapie von 3-4 Blutdrucktabletten.
    Sollte bei Ihnen ein schlecht einstellbarer Bluthochdruck vorliegen, müssen Sie unbedingt Ihren Hausarzt oder Internisten aufsuchen. Die Häufigkeit von Schlafapnoe-Syndrom liegt bei 4% der Frauen und 6-8% aller Männer über 40 Jahre. Insgesamt rechnet man mit einer Häufigkeit von 1-2% der Gesamt-bevölkerung.
    Sollte bei Ihnen ein schlecht einstellbarer Bluthochdruck vorliegen, müssen Sie unbedingt Ihren Hausarzt oder Internisten aufsuchen. Die Häufigkeit von Schlafapnoe-Syndrom liegt bei 4% der Frauen und 6-8% aller Männer über 40 Jahre. Insgesamt rechnet man mit einer Häufigkeit von 1-2% der Gesamt-bevölkerung.

Typische Symptome sind

  1. lautes, unregelmäßiges Schnarchen
  2. nächtliche Atempausen, die meist vom Bettpartner bemerkt werden
  3. Tagesmüdigkeit mit Einschlafattacken, vor allem beim Fernsehen oder Autofahren
  4. nächtliches Aufwachen durch Luftnot
  5. morgendlich auftretende Kopfschmerzen
  6. Bluthochdruck mit vor allem nächtlichen Blutdruckanstiegen und Herzrasen
  7. Libido- und Potenzverlust
  8. Verstärkung der Beschwerden und der Atemstillstände durch üppige späte Mahlzeiten, Alkoholkonsum und Gebrauch von Schlaftabletten

Was sind die Ursachen des obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms?

In der Nacht kommt es durch zunehmende Erschlaffung im Nasenrachenbereich zu einer Verlegung der oberen Atemwege mit nachfolgendem Abfall des Sauerstoffgehaltes im Blut.
Liegen mehr als 10 Atemstillstände pro Stunde von mindestens 10 sekündiger Dauer während des Schlafes vor und besteht gleichzeitig erhebliche Müdigkeit muss von einem obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom ausgegangen werden.

Bei einer Verlegung der oberen Atemwege ist es typisch, dass der Patient versucht, mit Brust und Bauch zu atmen. Hierzu führt er frustrane Bewegungen aus, ohne dass es zu einer wesentlichen Atmung kommt. Nach längerer Dauer eines Atemstillstandes der zwischen 10 und 60, maximal auch 90 Sekunden dauern kann, kommt es zu einer Aufwachreaktion mit Eröffnung der oberen Atemwege und einer raschen Einatmung, um das Sauerstoffdefizit wieder auszugleichen. Diese sich ständig wiederholenden Aufweckreaktionen zerstören die normale Schlafarchitektur massiv.

Tiefschlaf und Traumschlaf fehlen Menschen mit Schlafapnoe-Syndrom völlig, so dass hieraus ein massives Schlafdefizit resultiert. Das führt dazu, dass sich die Menschen trotz ausreichender Schlafdauer von 10 Stunden und mehr morgens „wie gerädert“ fühlen. Die Folge ist eine massive Einschränkung der Leistungsfähigkeit und eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit (u.a. Sekundenschlaf).


Welche Therapiemöglichkeiten bestehen?

Ganz allgemein empfiehlt sich bei Übergewicht die mittelfristige Gewichtsreduktion, das Meiden von Alkohol, Schlaftabletten und üppigen Mahlzeiten vor dem Schlafen.
Nachts sollte man beim Schlafen eine 45° Oberkörperposition einnehmen. Diese Körperposition kann Schnarchgeräusche und Atemstillstände zumindest vermindern.

Auf jeden Fall sollten Sie kurzfristig Ihren Hausarzt aufsuchen, der dann die weiteren Schritte zur Diagnostik und Therapieeinleitung mit Ihnen bespricht.

Eine HNO-ärztliche Untersuchung zum Ausschluss von Engstellen im Nasenrachenbereich sollte in jedem Fall vor einer ambulanten Untersuchung im kleinen Schlaflabor durchgeführt werden.

Bevor ein Patient im stationären Schlaflabor aufgenommen wird, muss er sich einer ambulanten Voruntersuchung unterziehen. Diese Untersuchung führen Schlafmediziner wie Pneumologen, aber z.T. auch HNO-Ärzte, durch. Die Namen der Ärzte, die diese Leistung durchführen, können Sie bei Ihrer Kassenärztlichen Vereinigung erfragen.

Der entsprechende Schlafarzt wird dann anhand von Fragebögen zum Schlafapnoe-Syndrom, zur Tagesmüdigkeit und nach Durchführung eines ambulanten Schlaflabors entscheiden, ob eine stationäre Schlaflaboruntersuchung notwendig ist oder nicht.

Im stationären Schlaflabor (Polysomnographie) erfolgen dann 1-2 Diagnostiknächte, um herauszufinden, ob ein behandlungsbedürftiges Schlafapnoe-Syndrom vorliegt oder nicht.
Sollte sich hier ein massiver Befund ergeben, ist die Beatmung über Nase oder Mund und Nase die sicherste und effektivste Behandlungs-form. Dabei wird dann eine Gesichtsmaske angepasst (entweder reine Nasenmaske oder Vollgesichtsmaske über Nase und Mund). Über diese Maske wird mit einem kleinen Beatmungsgerät nachts Raumluft mit einem bestimmten Druck geblasen. Der andauernd positive Druck im oberen Atemwegsbereich verhindert ein Kollabieren des Schlundes und Zurückfallen der Zunge. Damit entfallen Schnarchen und Atemaussetzer und die Atmung ist in allen Körperlagen frei. Auch die Hirnströme normalisieren sich wieder, und man fühlt sich morgens wieder ausgeschlagen (sogenannte Entmüdung).

Diese kontinuierliche nasale Überdruckbeatmung nennt man auch nCPAP. In ganz speziellen Fällen z.B. sehr hohen Beatmungsdrücken oder zusätzlichen Herz- oder Lungenerkrankungen wird die Beatmung auf zwei unterschiedlichen Druckniveaus durchgeführt: Beim Einatmen ist der Druck hierbei höher als beim Ausatmen. Diese Beatmungs-therapie wird nBIPAP genannt.

Die genaue Einstellung des Beatmungsdruckes erfolgt im Schlaflabor über eine bis maximal zwei Nächte. Nach der Entlassung aus dem Schlaflabor muss die Beatmungstherapie kurzfristig nach der ersten Einstellung, anschließend alle 6-12 Monate ambulant, oder bei Bedarf auch stationär, kontrolliert werden.

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