Gründung des Ausbildungsverbundes Gesundheit und Pflege

Mit dem Pflegeberufegesetz vom Juli 2017 hat der Gesetzgeber umfangreiche Veränderungen im Berufsbild der Pflege in Deutschland vorgenommen. Die bisher im Krankenpflegegesetz und Altenpflegegesetz getrennt geregelten Pflegeausbildungen werden in dem neuen Pflegeberufegesetz zusammen geführt. Alle Auszubildenden erhalten 2 Jahre lang eine gemeinsame, generalistisch ausgerichtete Ausbildung, in der sie einen Vertiefungsbereich in der praktischen Ausbildung wählen.

Auszubildende, die im 3. Ausbildungsjahr die generalistische Ausbildung fortsetzen, erwerben den Berufsabschluss „Pflegefachfrau, bzw. Pflegefachmann“.

Auszubildende, die ihren Schwerpunkt in der Pflege alter Menschen oder in der Versorgung von Kindern und Jugendlichen sehen, können wählen, ob sie – statt der generalistischen Ausbildung fortzusetzen einen gesonderten Abschluss in der Altenpflege oder Gesundheits-und Kinderkrankenpflege erwerben wollen.

Vorbehaltene Tätigkeiten für Pflegende sind ebenfalls im Pflegeberufegesetz geregelt. Damit werden erstmals bestimmte Tätigkeiten, die dem Pflegeberuf nach diesem Gesetz vorbehalten sind, also nur von entsprechend ausgebildetem Personal geführt werden dürfen, geregelt. Ebenso wird die Finanzierung der Pflegeausbildung neu geregelt. Sie erfolgt einheitlich über Landesfonds und ermöglicht damit bundesweit eine qualitätsgesicherte und wohnortnahe Ausbildung. Die neuen Pflegeausbildungen werden im Jahr 2020 beginnen. Ab dann werden Träger der praktischen Ausbildung und Träger der theoretischen Ausbildung unterschieden. Im §8 des Pflegeberufegesetzes wird festgelegt, dass die Träger der praktischen Ausbildung über Vereinbarung mit weiteren an der praktischen Ausbildung beteiligten Einrichtung, die vorgeschriebenen praktischen Einsätze der Pflegeausbildung gewährleisten um das Ausbildungsziel zu erreichen.

Die Anzahl der Auszubildenden und ein gemeinsamer Ausbildungsplan in Abstimmung des Rahmenlehr- und Rahmenausbildungsplan für Rheinland-Pfalz werden in diesem Vertrag noch nachträglich im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Qualitätszirkel ergänzt.

Das Projekt wird von der Rheinhessen-Fachklinik Alzey, dem DRK Krankenhaus Alzey, der Mission Leben, der Evangelischen Sozialstation, sowie der Berufsbildenden Schule Alzey unterstützt. Schirmherrrin des ersten Ausbildungsverbundes in Rheinland-Pfalz ist Frau Ministerin Bätzing-Lichtenthäler.

Im Bild:
von links: Michael Nordhoff, Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Astrid Breitman, Bernd Decker